Welcher Wasserfilter Eignet Sich Am Besten Beim Trekking?
Für uns ist der uneingeschränkte Zugang zu Trinkwasser im “heimischen” Alltag eine Selbstverständlichkeit, der wir oftmals keine tiefergehende gedankliche Aufmerksamkeit schenken. Erst in dem Moment, wo man die notwendigen Trinkwasservorräte schwer auf dem Rücken trägt oder man gar Durst erleidet, wird das Thema Wasseraufbereitung für viele virulent. So erging es mir, als ich im griechischen Sommer die Meteora-Klöster erkunden wollte. Infolgedessen ging ich der Frage, welcher Wasserfilter für eine Trekking-Tour am besten geeignet ist, auf den Grund.
Also kurz und bündig, welcher Wasserfilter eignet sich am besten beim Trekking?
Die Kombination aus einer UV-Lampe und einem mechanischen Wasserfilter stellt, die sicherste Variante der Wasseraufbereitung da. Grund hierfür ist, dass nur diese Gerätekombination viele Arten der Wasserverunreinigungen eliminiert oder vermindert. Mithin empfiehlt sich diese Auswahl für eine Trekking-Tour.
Die obige Antwort, fast den Kern meiner Recherche zusammen. Die vollständigen Früchte meiner Arbeit findest du in den nächsten Abschnitten.
Hier ist ein kurzer Überblick über den Inhalt:
Im nächsten Teil des Artikels, erkläre ich dir, warum ein Wasserfilter notwendig ist.
Danach findest du Informationen über die verschieden Arten von Wasserfiltern.
Natürlich habe ich dir eine Übersicht über die einzelnen Filtervarianten verfasst, damit du in kurzer Zeit die Variante findest, welche am besten zu deinem Vorhaben passt.
Hiernach erkläre ich dir, wie du Wasser aufbereiten kannst.
Selbstverständlich findest du auch eine Empfehlung, wann ein Wasserfilter unbedingt zu deinem Reiseequipment gehören sollte.
Es erwarten dich viele nützliche Informationen. Weiterlesen lohnt sich, das verspreche ich dir. So nun genug der Vorrede- ran ans Thema!
Warum ist ein Wasserfilter beim Trekking notwendig?
Die Erdoberfläche besteht zu ⅔ aus Wasser. Auf den ersten Blick scheint es so, dass Wasser auf unserem blauen Planeten im Überfluss vorhanden ist. Dem ist aber nicht so.
Denn weniger als 1 Prozent des weltweiten Wasservorrates ist für den Menschen zugänglich und grundsätzlich als Trinkwasser genießbar.
Leider ist ein erheblicher Teil des Trinkwassers durch Wasserverunreinigungen gesundheitsschädlich. Das Trinkwasser kann durch Mikroorganismen, Chemikalien und/oder Schwebstoffe verunreinigt sein.
Hinzu kommt, dass nicht alle Verunreinigungen mit dem bloßen Auge erkennbar sind.
Als Beispiele für unsichtbare “Gefahren” seien Bakterien, Viren, Schwermetalle und farb- und geruchlose Chemikalien genannt. Demnach ist die Klarheit des Wassers kein verlässliches Indiz für dessen Genießbarkeit.
Somit sollte Wasser aus nicht “zertifizierten” Quellen stets gefiltert werden.
Welche Arten von Wasserfiltern gibt es?
Es gibt drei Arten von Wasserfiltern, welche anhand des Reinigung Mechanismusses
unterschieden werden
- Mechanische Wasserfilter
- chemische Wasserfilter
- chemisch-physikalische Wasserfilter
Alle Wasserfiltern haben Stärken und Schwächen. Hinzu kommt, dass die
Funktionsweise des Wasserfilters dafür entscheidend ist, welche Arten der Wasserverunreinigung entfernt bzw. vermindert werden können.
Im nächsten Abschnitt, findest du in der Übersicht auch die Information, welche Filterart gegen welche Wasserverunreinigung eingesetzt werden kann.
Bedenke: Die Wasseraufbereitung via Outdoor-Wasserfilter hat ihre Grenzen. Der beste Filter macht aus einer Chemie-Brühe kein goldenes Wässerchen. Im Zweifelsfall lasse bitte dir zur Liebe die Finger von der Wasseraufbereitung.
Ein Überblick: Nachteile und Wirkung von Wasserfiltern
Hier -wie versprochen- die kurze Übersicht für dich.
Mechanische Wasserfilter
Hilft gegen: Bakterien, Protozoen, Schwebstoffe
Arbeitsweise: Ein Filter, siebt alle Fremdstoffe aus dem Wasser, welche nicht durch die Filterporen passen. Das heißt je feinporiger dein Filter ist, desto mehr Stoffe werden aus dem Wasser entfernt.
Nachteile:
- Muss ständig penibel gereinigt werden, denn ein dreckiger oder verstopfter Filter ist nutzlos.
- Nutzlos gegen Viren, Chemikalien, Schwermetalle
Tipp: Eine Nachbehandlung des Wassers mit Chlor oder UV-Licht oder ein längeres Abkochen (sog. thermische Desinfektion) ist empfehlenswert.
Chemische Aufbereitung von Wasser
Hilft gegen: (teilweise gegen) Viren, Bakterien, Protozoen (Giardia)
Arbeitsweise: Einsatz von Chlor oder Silberionen
Nachteile:
- Schwebstoffe werden nicht entfernt
- nicht alle Virenarten werden abgetötet
- Chlorgeschmack des Wassers
- Das zu filternde Wasser muss klar sein
Tipp: Den Chlorgeschmack kannst du mithilfe von Aktivkohle neutralisieren.
UV- Wasserfilter
Hilft gegen: Bakterien, Viren, Protozoen, Algen
Arbeitsweise: Die Mikroorganismen werden mittels UV-Licht abgetötet.
Nachteile:
- benötigt ggfl. Strom
- Nutzlos gegen Chemikalien
- Nutzlos gegen die meisten Schwebstoffe
- Das zu filternde Wasser muss klar sein
Tipp: Eine UV- Lampe/Filter ist eine sehr gute Ergänzung für einen mechanischen Wasserfilter, da diese Viren ohne den Einsatz von Chemikalien abtötet.
Wasserfilter. Kombination aus Aktivkohle und Mechanik
Hilft gegen: Bakterien, Protozoen, Chemikalien (nur teilweise!) unangenehmen Wassergeschmack
Nachteile:
- Kein Schutz vor Viren
- Kein zuverlässiger Schutz gegen Chemikalien
- hohes Gewicht
- Sperrig und benötigt somit viel Platz im Rucksack
Tipp: Achte darauf, dass du die Kartusche deines Filters abkochen kannst. Dies ist bei guten Geräten der Fall. Dieses Feature ist besonders wichtig, weil dein Wasserfilter ohne ausreichende Desinfektion selbst schnell zur Keimschleuder werden kann.
Wann sollte ich einen Wasserfilter beim Trekking mitnehmen?
Beim Trekking solltest du immer einen Wasserfilter mitnehmen, wenn deine Wasserversorgung nicht sichergestellt ist.
Wenn du allerdings in der Zivilisation unterwegs bist, die nicht unter extremen Trinkwassermangel leidet, frag lieber jemanden, ob er dir mit etwas Trinkwasser aushelfen kann. Dies spart oft Zeit und Nerven.
Zudem kommst du direkt mit Einheimischen ins Gespräch.
Wie bereite ich Wasser beim Trekking auf?
Der Prozess der Wasseraufbereitung lässt sich in zwei Phasen gliedern.
Die erste Phase der Vorbereitung läuft während Tourplanung ab.
Diese Schritte sind zu deiner Sicherheit notwendig und somit dringend auszuführen.
Vorbereitung- erfolgt vor deiner Tour
Recherche
Informiere dich bestmöglich über die Wasserqualität in deinem Reisegebiet.
Finde beispielsweise heraus ob Trinkwasserquellen entlang deiner Reiseroute existent sind.
Wie du oben gelesen hast, arbeiten einige Filter nur bei klarer Wasserqualität zuverlässig. Daher empfiehlt es sich in Erfahrung zu bringen, ob das Wasser sehr viele Schwebstoffe enthält.
Bringe auch in Erfahrung welche Mikroorganismen (Bakterien, Viren) typischerweise in den Wasserquellen deines Tourgebietes vorkommen.
Hinweis: Ist das Wasser jedoch mit Chemikalien verunreinigt, begrabe bitte deine Wasserfilterpläne. Kein Outdoor-Wasserfilter ist zuverlässig in der Lage Chemikalien zu filtern.
Wahl der Wasseraufbereitungsmethode
Die Analyse der Wassercharakteristika legt die zu wählende Filtermethode fest. Natürlich kannst du auch mehrere Filtermethoden miteinander kombinieren.
Ein Beispiel: Wenn das Wasser in deinem Tourgebiet typischerweise durch Viren verschmutzt ist, wäre ein UV-Filter notwendig.
Prüfung der Haltbarkeit des Filters
Checke kurz, ob dein Filter noch haltbar ist. Ersetzte den Filter gegebenenfalls.
Reinigung des Equipments
Reinige und desinfiziere deinen Wasserfilter gewissenhaft.
Funktionstest
Teste, ob deine Filter noch funktionstüchtig sind.
Wasseraufbereitung während deiner Tour
Wasserentnahme- bitte nur aus folgenden Quellen
Fließende Gewässer
Region: Quellnähe (möglichst)
Hinweis: Je näher die Wasserentnahme an der Quelle erfolgt, desto besser. Denn nur so kannst du ausschließen, dass das Gewässer nicht durch Tierleichen verunreinigt ist.
Vorsicht: Entnehme niemals Wasser unterhalb von Wohn- oder Industriegebieten. Die Wasserentnahme unterhalb von landwirtschaftlich genutzten Flächen ist ebenfalls tabu!
Wasseraufbereitung genau nach Herstellerangabe
Folge bei der Wasseraufbereitung bitte exakt den Herstellerangaben. Folge den Herstellerangaben bitte auch, wenn du einen Schritt für überflüssig hältst. Vorsicht ist hier besser als Nachsicht. Was hast du von zehn Minuten Zeitersparnis, wenn du deine Tour aufgrund von Magen-Darm Beschwerden abbrechen musst? Nicht viel, würde ich behaupten.
Und das war es auch schon. Wenn du diese Herangehensweise beherzigt, solltest du damit gut fahren. Es klingt komplizierter als es ist. Schlussendlich ist es auch eine Geschmacksfrage, ob man die Erfahrung machen möchte, einmal vom Quell des Lebens in der freien Natur zu kosten. Es ist völlig verständlich, wenn du lieber bei der sichersten Variante des “abgepackten” Wassers bleiben möchtest.
Viel Spaß!
Zu guter Letzt wünsche ich dir viel Freude bei deiner nächsten Trekking-Tour. Schreib gerne auch deine persönlichen Erfahrungen mit und ohne Wasserfilter in die Kommentare.
Ich bin gespannt.
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